• Toto-Studie



Bedeutung chirurgischer Studien


Wieso haben chirurgische Studien eine große Bedeutung für Patienten?

In der Medizin wird anhand klinischer Studien geprüft, ob eine bestimmte Therapie, z.B. eine medikamentöse Behandlung mit Tabletten oder operativ durch ein bestimmtes operatives Verfahren, auch den gewünschten Erfolg zeigt: wenn möglich die Linderung der Erkrankung, oder besser noch die komplette Heilung der Erkrankung ohne Auftreten bleibender Schäden. Während Studien mit Medikamenten sehr häufig vorgenommen werden und in der Bevölkerung bekannt sind, werden immer noch zu wenige chirurgische Studien vorgenommen, bei denen z.B. zwei verschiedene Operationsmethoden gegeneinander verglichen werden. Das ändert sich gerade. Auch im deutschen Gesundheitswesen haben wir erkannt, dass wir viel genauer und viel mehr mit dem höchsten wissenschaftlichen Standard untersuchen müssen, ob eine Operation hilft oder nicht bzw. ob ein operatives Verfahren besser ist als ein anderes, wenn es die Auswahl zwischen mehreren Operationstechniken gibt. Und den höchsten wissenschaftlichen Standard stellen kontrollierte klinische Studien dar.

Die Durchführung einer klinischen Studie zum Vergleich operativer Verfahren unterliegt wie eine Medikamenten-Studie hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards. Eine solche Studie muss, wie bei der TOTO-Studie auch geschehen, von mehreren Kommissionen und Behörden geprüft und genehmigt werden. Die Sicherheit der Patienten steht dabei an erster Stelle. Bei der TOTO-Studie kommt hinzu, dass die beiden operativen Verfahren, die verglichen werden, seit vielen Jahren eingesetzt werden, also kein neues Verfahren untersucht wird. Die Chirurgen, die an der TOTO-Studie beteiligt sind, sind sehr erfahren in der Durchführung beider Operationstechniken. Egal, welche von beiden Operationen vorgenommen wird, der teilnehmende Patienten wird also mit einem chirurgischen Standardverfahren operiert.

Unter diesen Voraussetzungen ist es wesentlich, durch die TOTO-Studie die Behandlung der wiederkehrenden auftretenden Mandelentzündung durch Teilentfernung der Mandeln (Tonsillotomie) oder komplette Entfernung (Tonsillektomie) zu vergleichen, die Folgen dieser Operationsverfahren gegenüber zu stellen, Langzeitnutzen zu betrachten und abschließend für die Zukunft möglichst eine eindeutige Therapieempfehlung geben zu können. Die teilnehmenden Patienten dienen auf diese Weise allen zukünftigen Patienten.

Deutsches Studienzentrum HNO-Heilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie
Universitätsklinikum Jena
Universitätsmedizin Göttingen